HEDY SONDERKLASSE

Die Familie Bruckner hat die Erneuerung eines mehr als 80-jährigen, völlig verrottenen Schiffes unternommen. Es war in einem so schlechten Zustand, dass es fast hundertprozentlich restauriert werden musste. Bevor er mit der Arbeit begann, hatte Josef Bruckner beinahe einen Monat damit verbracht, die Sonderklasse im Ausland zu studieren. Er suchte 20 Schiffe auf, verbrachte in jedem je einen Tag, und beobachtete die Bauunterschiede sehr gründlich. Er machte Notizen, liess keine einzige Einzelheit ausser Acht, so sammelte er ausserordentlich nützliche Erfahrungen, die später bei den Bauarbeiten verwendet werden konnten. Er war beim Restaurieren eines alten Schiffes, so fand er besonders wichtig, die gut bewährten Methoden der alten Meister kennenzulernen. Er bereitete sich auf die Arbeit sehr gründlich vor. Lange Zeit verbrachte er damit, den Holzstoff in der entsprechenden Qualität und Farbe herauszusuchen. Er hatte -und mit ihm der Inhaber des Schiffes- überall von Hamburg bis Triest den Zeder- und Eichenstoff gesucht, bis sie das beste Material fanden.

So verbrachte er mehr als 15 Monate lang jede Minute seines Lebens. Er überlegte sich hundertmal alles, er plante jeden Schritt im voraus. Es kam auch nicht selten vor, dass er sogar von der Lösung einer Teilaufgabe träumte. Er ist sehr stolz darauf, dass er mit der Restaurierung des Schiffes beauftragt worden ist, und die Tatsache, dass der Auftraggeber restlos zufrieden ist, machte ihn noch glüklicher. Josef Bruckner und seine Söhne haben ein wunderschönes Schiff gebaut. Das Segelboot fertiggestellt in hochwertiger Handarbeit bedeutet ein wahres Erlebnis. Das Deck, die Spanten, die Fügung beweisen alle Präzision und Genauigkeit. Allerlei Hast wurde vermieden, zum Bau brauchte man 5000 Arbeitsstunden. Zur Zeichnung der Spantschnittskizzen brauchte man zwei Monate. Die mussten mehrmals mit den Durchschnitten vereinbart werden. Beim Zeichnen der Linien war die Gründlichkeit sehr wichtig, weil die Genauigkeit der Plankenarbeit später daran liegt. Der Kiel, die Spanten und das Bodenwrängensystem sind aus Eiche, die Planken aus Zeder fertiggestellt worden. 7 Stahlspanten sichern die nötige Steifheit des Schiffes. Das Deck wurde mit Okume Mahagoni Schandeck, und später Teak versehen. Die Wasserlinie des Schiffes ist sehr interessant, normalerwiese ist sie nur 6 Meter lang, aber wenn es Schlagseite bekommt, wird die Wasserlinie wesentlich länger. Die Breite des Schiffes beträgt 2,30 M, sein Tiefgang 1,65 M, sein Gesamtgewicht 1850 kg. Sein Kielgewicht beträgt 750 kg –vom Schlossermeister fertiggestellt. Er bereitete einen säurefesten Mantel zu, der mit Blei aufgegossen worden ist. Das grosse Segel hat eine Oberfläche von 60 m2, Spinakker 150 m2. Die Familie Bruckner kann auf dieses Boot wohlverdient stolz sein.

Quelle: Hajó Magazin

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